MEDIENINFO MEDIENINFO MEDIENINFO MEDIENINFO 03.11.2005

Thema: THEATERSPIELSTÄTTE / THEATERNEUBAU

Zu den in den letzten Tagen und Wochen veröffentlichten Berichten nehmen die BfGT wie folgt Stellung:

Mit Interesse verfolgen die BfGT die aufflammende Diskussion um einen Theaterneubau. Leserbriefe und Berichterstattung in den Medien nehmen zu, Veranstaltungen werden zielbewusst durchgeführt. Wenn drei Intendanten zum dem Fazit kommen, „dass Gütersloh ohne Theater eine Nicht-Stadt ist“ kann das niemanden verwundern, da sie gerade für die Häuser zuständig sind, von denen das Kultur-amt unserer Stadt regelmäßig Programme einkauft. Wen wundert dann diese Aussage. Der Förder-verein meldet sich mit markigen Aussagen zurück: „Jetzt erst Recht“ und „Einer Mehrheit der Güters-loher mangele es offenbar grundsätzlich an kulturellem Bewusstsein“. Und auch der Amtsleiter Klein scheint aus Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt zu haben „In Hamburg hat ein Unternehmerpaar 30 Millionen € gespendet.“

Für die Befürworter von damals scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Für die Entwicklung der städtischen Finanzen leider nicht.

Der Schuldenstand per 31.12.2005 ist von der Verwaltung mit ca. 107 Millionen € angegeben worden. Die Kreditaufnahme für 2006 wurde auf 12,7 Millionen € festgesetzt. Die Kreditzinsen steigen von ca. 5,2 Millionen. Der Haushalt 2006 wird zum wiederholten Mal ein strukturelles Defizit ca. 7,8 Millionen € aufweisen (laufende Ausgaben können nicht durch laufende Ein-nahmen gedeckt werden).

Einstimmig beschloss der Finanzausschuss am 20.09.05, dass „neue Maßnahme nur begonnen werden dürfen, wenn sie keine zusätzlichen bzw. erhöhten Folgekosten hervorrufen“. Für die BfGT hat dieser Beschluss auch in Bezug auf die Theaterpläne Gültigkeit.

Gegenüber 2003, dem Jahr des Bürgerentscheides, hat sich die finanzielle Situation der Stadt Gütersloh nachweislich nicht verbessert, im Gegenteil.

Die SPD fordert ein klares Signal pro Theaterneubau und fordert die Fraktionen auf, eine gemeinsame Lösung zu suchen. Warum die SPD im Februar diesen Jahres zusammen mit den anderen Fraktion den BfGT Antrag zur Einrichtung eines Arbeitskreises ablehnte, ist deshalb nicht zu verstehen.

Die Position der BfGT in der Theaterfrage hat sich nicht geändert:

Der rechtzeitigen und offenen Beteiligung der Bürger an Planungen wird größte Priorität eingeräumt. Sollte die politische Mehrheit jedoch an den Neubauplänen festhalten, wird ein weiteres Bürgerbegehren nicht ausgeschlossen.

Vorrangig ist zu klären, welche Ansprüche die Gütersloher stellen, welchen Zweck eine Spielstätte erfüllen könnte und vor allem – wie Modernisierungs- / Umbau und Erweiterungsmöglichkeiten der Paul-Thöne-Halle in Verbindung mit der Stadthalle oder auch umgekehrt finanziert werden können. Aus städtischen Mitteln scheint dies aufgrund der Finanzlage nicht mehr möglich.

Die vorliegenden Pläne und Berechnungen des Architektenteams Beckmann (Gütersloh) und der IBW Kulturtechnik, Heinrich Wiczkowiak (Recklinghausen) sollten in die Überlegungen einbezogen und vielleicht mit anderen Vorschlägen ergänzt und erweitert werden.

Statt erneut in die Diskussion einzutreten, 30 Millionen € plus bis heute nicht genau bezifferter Zusatzkosten für einen überdimensionierten Neubau auszugeben und damit die Schuldenlast der Stadt weiter zu erhöhen, besteht durch diese Planungen die Möglichkeit, eine auf die Bedürfnisse unserer Stadt konzipierte multifunktionale Spielstätte zu errichten.

Für 1/3 der geplanten Summe (10 Millionen €) würden Räumlichkeiten entstehen, die mit ihren modernsten technischen Möglichkeiten in kooperativer Zusammenarbeit mit der Stadthalle die besten Voraussetzungen für die Bereicherung unseres Kultur- und Veranstaltungslebens schaffen kann. Der Antrag der BfGT zur Prüfung der Unterlagen vom Mai 2005 ist bis heute nicht beschieden worden.

In der Kulturausschusssitzung am 22.11. erwarten die BfGT eine Entscheidung in dieser Sache und werden zusätzlich erneut beantragen, einen Arbeitskreis, bestehend aus Mitgliedern aller Fraktionen und der Verwaltung, zur Lösung der Theaterfrage einzurichten.

BfGT Bürger für Gütersloh e. V. 
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03. November 2005