KULTURAUSSCHUSS 01. + 28.02.2005

zum Tagesordnungspunkt HAUSHALT 2005 – Kontrakt FB Kultur in der Sitzung des KULTURAUS-SCHUSSES vom 28.02.2005 beantragt die BfGT Fraktion unter der Rubrik „Besonders vereinbarte Ziele“:

  • Das Theater- und Konzertprogramm 2005/06 ist den örtlichen Gegebenheiten anzupassen
  • Eingeschränkte / Reduzierte Fortführung des Theater- und Konzertprogramms in der Stadthalle und wechselnden Spielstätten.
  • Kooperation mit den Bielefelder Bühnen (Abo-Reihe) sowie Zusammenarbeit mit dem Theaterförderverein und anderen Anbietern (Aufführungen / Fahrten in anderen Städten).

Begründung:

Bedauerlicherweise ist ein Großteil der Besucher mit den Gegebenheit in der Stadthalle unzufrieden. Die Abozahlen sind auf knapp 1.700 gesunken. Lt. Verwaltung ist mit einem weiteren Absinken zu rechnen.

Wir sollten und müssen umdenken, um diejenigen nicht auch noch zu vergraulen, die trotz der eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten, auch in der kommenden Saison Theateraufführungen besuchen möchten.

Warum nicht in Bielefeld, warum nicht mit Angeboten des Theaterfördervereins oder anderen Anbietern in Häuser anderer Städte. Der Kulturkonsument kennt die Situation vor Ort und wird Verständnis dafür zeigen, dass wir solange überbrücken müssen, bis eine auf unsere Stadt zugeschnittene Spielstätte geschaffen wurde. Daran sollten wir gemeinsam parallel dazu arbeiten.

Theateraufführungen in der Stadthalle sollen Vorrang vor allen anderen Veranstaltungen haben. Diese bisherige Einstellung ist falsch und sollte schnellstmöglich korrigiert werden. Die Reaktion der Besucher ist der beste Anstoß zum schnellstmöglichen Umdenken. Die Theateraufführungen blockieren andere Veranstaltungen in der Stadthalle, zudem sie mit 40% Mehraufwand gefahren werden müssen. Ca. 50 Aufführungen und 15 Konzerte will der FB Kultur in der kommenden Saison in der Stadthalle durchführen. Warum nicht weniger? Sollen noch mehr Abonnenten kündigen? Das Votum der Theaterbesucher ist mehr als eindeutig – die provisorische Spielstätte wird nicht angenommen.

Folglich müssen wir unseren Bürgern Alternativen bieten und gleichzeitig die Stadthalle für andere Veranstaltungen frei machen. Theater und Konzerte sind ein Teil unserer Kultur, aber nicht einzig und allein. Aufgrund der vom FB Kultur geblockten Termine müssen ca. 15-20 Anfragen anderer Veranstalter abgesagt werden. Das kostet nicht nur Geld, sondern schränkt gleichzeitig die Kulturvielfalt unserer Stadt ein.

Die einzusparenden Honorare für Gastspiele in der Stadthalle sollten jedoch weiterhin im Budget veranschlagt bleiben und für Ankäufe von Kartenkontingenten / Vorstellungen verwandt werden.

Mit weniger Eigenveranstaltungen und mehr Angeboten in anderen Spielstätten – auch außerhalb von Gütersloh – können wir während der Übergangszeit keine Besucher verärgern bzw. verprellen. Im Gegenteil – jeder kennt unsere Situation, jeder Kulturinteressierte wird dafür Verständnis haben. Auch der Fachbereich Kultur sollte Verständnis zeigen und Umdenken.

In bestimmten Situationen kann Weniger manchmal Mehr sein.

BfGT Ratsfraktion

Alfried Gutsche + Nobby Morkes (Fraktionsvorsitzender)

01. Februar 2005