PLANUNGSAUSSCHUSS 18.09.2003

Beitritt zum REGIONALEN EINZELHANDELSKONZEPT (REHK) für Ostwestfalen-Lippe

Die BfGT wird einem Beitritt NICHT zustimmen. Bereits beim Einzelhandelsgutachten, dass unserer Meinung nach durch diese Vorlage unterstützt werden soll, hatten wir erhebliche Bauchschmerzen. Die strikte Umsetzung in Form der Änderung von Bebauungsplänen, die "zentrenrelevanten großflächigen Einzelhandel" ausschließen, wurde und wird auch in Zukunft von uns nicht mitgetragen.

Durch dieses Konzept schaffen wir die Voraussetzung für weitere Konfliktdiskussionen. "Fußläufig barrierefreie Standorte innerhalb von 200m, gerechnet vom Rand des Hauptgeschäftsbereiches in der City..."

Wo soll allein schon diese Eingrenzung hinführen. Die Stadt Gütersloh hat Glück gehabt, dass z. B.H&M in 1aLage einen geeigneten Standort gefunden hat - die Betreiber des Media-Marktes hatten andere Standortvorstellungen, denen letztendlich nach harten Debatten im allgemeinen Interesse doch zugestimmt wurde. Eine seitens der AVA gewünschte Erweiterung des Marktkaufes ist abgelehnt worden, weil sie innenstadtschädlich wäre. Innenstadtschädlich soll auch das Projekt Dammstr. sein, die Ansiedlung eines weiteren großflächigen Lebensmittelmarktes.

Aus Sicht der BfGT verhalten wir uns eher "Stadt- und Verbraucherschädlich" wenn wir Vorhaben und Anträge dieser Art immer wieder ablehnen und somit die Schaffung neuer Arbeitsplätze verhindern. Unsere Innenstadt besteht überwiegend aus kleineren Geschäftslokalen, die aufgrund teilweise zu hoher Mietforderungen wenn überhaupt nur an Handelsketten vermietet werden können. Wie sich das Angebot u.a. aus diesem Grund zusammensetzt, ist allgemein bekannt.

Die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe würde der Innenstadt nicht schaden. Der Vorsitzende des Gütesloher Einzelhandels hat dies zu mindestens in Bezug auf den Media-Markt und seine Fotogeschäfte erklärt.

Bevor wir einem regionalen Einzelhandelskonzept für Ostwestfalen-Lippe zustimmen, sollten wir darüber nachdenken, ob nicht ein Umdenken erforderlich ist. Eine Erweiterung und auch Weiterentwicklung unserer Stadt erreichen wir nicht, indem wir starr an bisherigen Erlassen und Strukturuntersuchungen festhalten, sondern uns immer wieder neu mit der Thematik befassen und flexibel auf Angebot und Nachfrage reagieren. Die Ansiedlung des Media-Marktes war das beste Beispiel dafür und nicht nur die Gütersloher sind uns dafür dankbar.

Mit einem Beitritt zum regionalen Einzelhandelskonzept würden wir die Flexibilität, die wir für die Zukunft dringend benötigen, zu mindestens in diesem Punkt stark einschränken.