STADT GÜTERSLOH Sehr geehrter Herr Löhr, der Verein BfGT Bürger für Gütersloh beantragt, die PAUL THÖNE HALLE, zur Zeit genutzt als städtisches Theater, unter DENKMALSCHUTZ zu stellen und in die DENKMALLISTE der Stadt Gütersloh aufzunehmen. Begründung: Im Jahre 1868 wurde an dieser Stelle die Gütersloher Brauerei errichtet, die in den 20er Jahren schließen musste. Die Gütersloher Margarinewerke übernahmen ihre Räumlichkeiten. Die sehr gut erhaltenen Kellergewölbe sind ein Zeugnis dieser Vergangenheit. Das nach dem Krieg zu einem Theater umgebaute Gebäude ist typisch für die Aufbruchstimmung der damaligen Zeit. Durch die Errichtung eines Theaters wollten die Gütersloher den Krieg und die Traurigkeit des Alltags für ein paar Stunden in Vergessenheit geraten lassen. In 3 ½ Jahren Umbauzeit wurde ein Kulturzentrum bestehend aus Kino und Theater geschaffen, das die Gütersloher noch heute regelmäßig aufsuchen. Zwar wird es nur' noch als städtisches Theater genutzt, doch ist dieser Zweckbau der Vergangenheit seit über 50 Jahren unzertrennlich mit der jüngeren Gütersloher Stadtgeschichte verbunden. Die Paul-Thöne-Halle erinnert nicht nur an den damaligen Bürgermeister und späteren Stadtdirektor, sondern ist auch als Denkmal für den Willen und die Kraft der Gütersloher Bevölkerung in den kargen Nachkriegsjahren einzuordnen. Die Paul-Thöne-Halle hat folglich für die Stadt Gütersloh eine besondere Bedeutung sowie einen historisch begründeten Ortsbezug, der eine Eintragung in die Denkmalliste der Stadt rechtfertigt. Bei der Theaterpremiere am 26. November 1949 wurde das Trauerspiel "Clavigo" von Johann Wolfgang von Goethe aufgeführt. Da die PAUL-THÖNE-HALLE zweifelsohne zu den erhaltungswürdigen Gebäuden unserer Stadt gehört, wäre es ein Trauerspiel, wenn dieses Traditionsgebäude, dass im Laufe von mehr als 50 Jahren den Güterslohern an Herz gewachsen ist, den Abrissbaggern zum Opfer fiele. Der Kahlschlag an historischen Gebäuden wie in den 60er und 70er Jahren geschehen, darf sich nicht wiederholen. Auch mit Blick auf den Umweltschutz wäre die Aufnahme in die Denkmalliste mehr als positiv zu bewerten. Da mehr als 60 Prozent des Abfallaufkommens Bauschutt sind, ist es wesentlich umweltschonender, alte Gebäude für neue Nutzungen herzurichten, statt sie abzureißen und neue zu bauen. Gleichzeitig beantragt der Verein BfGT Bürger für Gütersloh, dass die Stadt Gütersloh prüft, inwieweit Landes- / Fördermittel für dieses Vorhaben zur Verfügung stehen. Mit freundlichen Grüßen BfGT Bürger für Gütersloh nobby morkes / 1. Vorsitzender Gütersloh, 29.04.2002 |