Nobby Morkes:

Vorhang auf - Der dritte Akt

Hereinspaziert, Hereinspaziert - Sichern Sie sich die besten Plätze, bevor die Vorstellung ausverkauft ist. Der dritte Akt des Dramas / Lustspiels: "Theater in Gütersloh" beginnt in wenigen Minuten.

Niemand weiß jedoch im Augenblick so richtig, was sich die Dramaturgen und Regisseure einfallen liessen, um erneut das Thema Theaterneu- oder auch Umbau den Bürgern schmackhaft zu machen. Auf jeden Fall geht es wieder los.

Nachdem die ersten Medienberichte erschienen, begannen bereits die Diskussionen an den Stamm-tischen. Umbau der Paul-Thöne-Halle, Anbau an die Stadthalle, die bekannten Entwürfe der Architekten Beckmann und Friedrich oder - neu im Gespräch - die "kleine Friedrich-Lösung" oder sogar der Theaterneubau in Verbindung mit einer Akademie / Kompetenzzentrum für Popularmusik (Kultur Plus) auf dem Pfleiderer (ehemals Wirus) Gelände.

Interessant wird es allemal, denn welche Lösung auch immer präsentiert wird, sie muss bezahlbar sein und keine Aufstockung der städtischen Schulden mit sich bringen. Private Investoren sind gefragt und willkommen, mit städtischen Mitteln wird es nicht gelingen.

Die Vorlage zur Beauftragung eines externen Büros aus München (Kosten zwischen 38und 50.000 € ) erinnert mich irgendwie an den Beginn der Neubaudiskussion. Termine mit verschiedenen Varianten bis zum Beschluss / Entscheidung im Rat. Das Organigramm zeigt auf, wer alles beteiligt bzw. in die Planungen einbezogen wird.

Ein "Riesenaufwand" innerhalb der Verwaltung, der Kräfte bindet und viel Zeit und somit auch zusätzliches Geld kostet.

Die CDU lehnte den Auftrag zur Aktualisierung des Einzelhandelsgutachten ab und die SPD erzürnte sich, dass für die Optionsverlängerung Rückkauf Bäder und ÖPNV eventuell Notariatsgebühren anfallen. Die Machbarkeitsstudie jedoch wurde genehmigt.

Warum Politik und Verwaltung nicht alleine - ohne teure externe Beratung - über den Standort entscheiden können ist mir schleierhaft. Mehrere Möglichkeiten (Marktplatz / Güterbahnhof etc.) wurden bereits intensiv geprüft. Die Entscheidung für den Standort Stadthalle / Paul-Thöne-Halle war eindeutig und ist als Beschluss fest geschrieben! Die Varianten Umbau des alten Theaters und Anbau Stadthalle sind im Beckmann-/Wiczkowiak-Entwurf enthalten. Der Friedrich-Neubau wird unbezahlbar bleiben. Bleiben nur die beiden "Unbekannten": KulturPlus à la Kimpel und "kleine Friedrich-Lösung".

Es wird spannend. Bis zum heutigen Tag verliefen die politischen Debatten sachlich und fair. Bis auf die BfGT stimmten alle für die Machbarkeitsstudie, die GRÜNEN mit "starken Bauchschmerzen". Warten wir ab, wie sich die unterschiedlich Denkenden positionieren werden.

In diesem Sinne

nobby morkes

Der Kommentar spiegelt nicht unbedingt die Meinung der BfGT wieder.

30. Januar 2006

Aktuelle Infos auf unserer Sonderseite: Theater Teil III