Nobby Morkes:

Kommentar zur neuen Debatte zum Thema Theaterspielstätte

Das ist ein Ding aus dem Tollhaus...

... erzürnte sich CDU-Ratsherr Piepenbrock und beschuldigte die BfGT, dass die Kultur in der Bevölkerung keinen Rückhalt mehr hat. Bereits im Vorfeld attackierten der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Thomas Foerster sowie die kulturpolitische Sprecherin Marita Fiekas mit einer Pressemitteilung: Die BfGT ist mitverantwortlich für die aktuell missliche Kultursituation in Gütersloh und setzt mit ihren Anträgen ihre Tradition kontraproduktiver Kulturpolitik fort.

Ratsherr Piepenbrock traf mit seiner Äusserung absolut ins ins Schwarze. Doch hätte er dabei die eigenen Parteifreunde ansehen müssen, statt wortgewaltig und rhetorisch excellent in Richtung Morkes zu argumentieren. Piepenbrock redete am Thema vorbei, traf nicht den Punkt und versuchte im Rahmen der Theaterdebatte die BfGT zum wiederholten Male an den kulturellen Pranger zu stellen!

Die CDU will oder kann es nicht begreifen, dass es hier um die Reaktivierung, die Schaffung einer Spielstätte, eines Theaterhauses geht. Nicht um Programminhalte, nicht um die Abschaffung der Kultur und erst Recht nicht darum, die Kultur in Gütersloh zu strangulieren.

Warum torpedieren die Christdemokraten unsere Bemühungen, alle Fraktionen an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen?

Gekränkte Eitelkeit? Sitzt der Stachel des Bürgerentscheides noch zu tief, um zu vergessen und gemeinsam den Neuanfang zu starten? Arroganz der Macht? Ich weiß es nicht.

Die Behauptungen der Frau Fiekas im Kulturausschuss zeugen nicht von allzu großem Hintergrundwissen. "2Jahres-Sperrfrist durch den Bürgerentscheid", "Theaterfahrten nach außerhalb" oder das "Eingreifen bei eventuell drastisch zurückgehenden Zuschauerzahlen in der kommen Spielzeit". Wie wollen Sie handeln, Frau Fiekas? Geschlossene Verträge für die Spielzeit stornieren und Konventionalstrafen zahlen?

Mit unseren Anträgen wollten wir vorbeugen, den Aboexodus aufgrund der Unzufriedenheit mit den räumlichen Möglichkeiten stoppen. Mit weniger Eigenveranstaltungen und mehr Angeboten in anderen Spielstätten – auch außerhalb von Gütersloh – können wir während der Übergangszeit keine Besucher verärgern bzw. verprellen. Der Kulturkonsument kennt die Situation vor Ort und wird Verständnis dafür zeigen, dass wir solange überbrücken müssen, bis eine auf unsere Stadt zugeschnittene Spielstätte geschaffen wurde.

Schade, dass es so kommen musste. Die CDU fängt erneut so an, wie sie sich während der gesamten Debatte um den Theaterneubau verhalten hat: eigensinnig, parteipolitisch denkend und nicht bereit, mit anderen über Lösungen nachzudenken.

Mit dieser Einstellung wird es uns leider nicht gelingen, die räumliche Situation in unserer Stadt im Interesse der Bürgerschaft und mit breiter Unterstützung aller Beteiligten zu ändern.

Denken Sie nochmal darüber nach. Trotz Ihrer Ablehnung sind wir weiterhin für Gespräche und Vorschläge offen und gesprächsbereit.

Der Kommentar spiegelt nicht unbedingt die Meinung der BfGT wieder.