DER RATHAUSVORPLATZ (Konrad-Adenauer-Platz) soll bebaut werden.

GEPLANTES BÜRGERBEGEHREN gegen Verkauf und Bebauung des Rathausvorplatzes

Planungsausschuss 22.04.2004 - Verwaltungsvorlage 00123/2004

Beratungsgegenstand:

Bebauungsplan Nr. 57/2"Konrad-Adenauer-Platz" hier: Überarbeitung des städtebaulichen Entwurfes

Beschlussvorschlag:

Das Bebauungsplanverfahren ist auf der Grundlage des überarbeiteten städtebaulichen Entwurfes fortzuführen.

Löhr (Stadtbaurat)

Sachverhalt:

1. Der Planungsausschuss hat in seiner Sitzung am 11.12.2003 die Aufstellung des Bebauungsplanes "Konrad-Adenauer-Platz" beschlossen. (Gegen das Votum der BfGT)

Grundlage dieses Beschlusses waren Vorarbeiten, die im Jahre 2000 mit dem Einzelhandelsgutachten begannen und im Jahre 2003 mit dem Investorenwettbewerb abgeschlossen wurden. (siehe hierzu auch Vorlage 428/2003)

Weiterer Bestandteil des Beschlusses war eine intensive Bürgerbeteiligung, die unter anderem in Form eines Workshops im Januar 2004 durchgeführt wurde.

Schon zur Sitzung im Dezember 2003 wurde ein modifizierter Entwurf vorgelegt, der deutlich von dem ursprünglichen Wettbewerbsergebnis abwich. Diese Modifizierung ist Ergebnis einer bis dahin geführten öffentlichen bürgerschaftlichen Diskussion, die sich in Form von Leserbriefen, Mails, Telefonaten, Einzelgesprächen und gemeinsamen Gesprächen mit der gebildeten Interessengemeinschaft äußerte.

Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung des Bebauungsplanes sind bis zum 27.2.2004 insgesamt zehn schriftliche Anregungen eingegangen, die inhaltlich mit den öffentlich geführten Argumentationen im wesentlichen identisch sind. Abgesehen von der generellen Ablehnung einer Baumaßnahme überhaupt wurden vor allem Anregungen zur Position des Gebäudes und zur Notwendigkeit der Platzgestaltung geäußert.

Der Gestaltungsbeirat hat sich der grundsätzlichen Lösung angeschlossen und empfahl eine Überarbeitung des Entwurfes in Bezug auf Gebäudeform und -stellung sowie auf die konkrete Gestaltung.

2. Die bis heute geführten Diskussionen der Bürgerbeteiligung haben zu folgenden Änderungen des Entwurfes geführt:

Stellung des Baukörpers: Das Gebäude wurde weitgehend in den heutigen Straßenraum der Berliner Straße geschoben. Dabei bleiben die gegenüberliegenden Stellplätze vor den Geschäftsnutzungen komplett erhalten. Die Taxistände rücken in den Bereich des heutigen Rathauseinganges.

Um den Forderungen nach einer Platzsituation vor dem Cafe Fritzenkötter Rechnung zu tragen, wurde das Bauwerk deutlich in Richtung Rathaus platziert. Dieser vor dem Cafe liegende Platz wurde wie im Rahmenplan seinerzeit vorgesehen mit einer Baumgruppe markiert. Die Entfernungen zwischen dem Cafe und dem Neubau betragen 35 Meter.

Platzqualität: Bedingt durch die neue Lage des Baukörpers wird der zwischen Neubau und Rathaus/Sparkasse liegende Platzbereich deutlich vergrößert. Die eigentliche Platzfläche (also die von den genannten Gebäuden umschlossene Fläche) ist mit über 3.000 qm mehr als doppelt so groß wie der Kolbeplatz (1.500 qm). Ohne weiteres können hier alle bisherigen Aktivitäten stattfinden (Wochenmarkt, Musikveranstaltungen) wie auch (wegen der im Verhältnis zur jetzigen Situation mehrfach so großen freien Fläche) auch größere Veranstaltungen.

Im Effekt ergeben sich zwei Platzsituationen. Eine kleinere unmittelbar vor dem Cafe Fritzenkötter und eine weitere zwischen Rathaus/Sparkasse/Neubau.

Gebäudeform: In der Bürgerbeteiligung wurde angeregt, die schmale Seite des Gebäudes zur Fußgängerzone auszurichten und die breitere In Richtung Rathaus. Dies hat neben der Wirkung in Richtung Einkaufszone weitere zwei Vorteile:

Die breitere Seite kann jetzt problemlos die Einfahrt zur Tiefgarage aufnehmen.

Zum zweiten schwenkt das Gebäude auf der Platzseite in Richtung zukünftiges Bürgerbüro und damit zum zukünftigen neuen Rathauseingang.

Damit wird auch der Funktion, die "Gütersloher Acht" zu schließen, endgültig Rechnung getragen.

Wie die perspektivischen Darstellungen zeigen, wird jetzt wegen Form und Stellung des Gebäudes die gesamte Fassade des Cafes Fritzenkötter vom Platz aus gesehen freigestellt. In Gegenrichtung also von der Strengerstraße aus gesehen werden sowohl die Sparkasse wie auch das Bürgerbüro in Gänze sichtbar.

Berliner Straße: Bedingt durch den veränderten Querschnitt wird die Berliner Straße in dem Teilstück umgestaltet werden. Sie wird ihre Verkehrsbedeutung wie auch ihre Stellplätze weiterhin erhalten. Durch die Umgestaltung ergeben sich auch neue Chancen in Bezug auf eine qualitätsvollere Gestaltung, wie sie etwa in der Strengerstraße bereits begonnen wurde. Hiervon werden auch die angrenzenden Geschäfte profitieren.

Fazit: Bei genauerer Betrachtung ergibt sich eine deutlichere Annäherung an den Rahmenplan für das Rathausumfeld, der 2001 als Grundlage für die weitere Entwicklung vom Planungsausschuss beschlossen worden war.

3. Die intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Planung hat zu dem hier modifizierten Entwurf geführt. Deshalb ist es folgerichtig und vorgesehen, die Bürgerbeteiligung in derselben Intensität fortzuführen.

4. Nach persönlicher Rücksprache ist der Vorhabenträger weiterhin bereit, das Vorhaben zu realisieren. Ein positives Votum des Planungsausschusses vorausgesetzt werden die Verhandlungen mit zukünftigen Nutzern, die wegen der ungesicherten Situation ausgesetzt waren, wieder aufgenommen. Über die weiteren Entwicklungen wird der Planungsausschuss unterrichtet werden.

5. Die konkrete Gestaltung der Platzfläche ist nicht Aufgabe des Investors. Hier ist vorgesehen, einen Wettbewerb durchzuführen, der alternative Entwürfe für die Platzgestaltung liefern soll.

Erstellt durch: Herr Zirbel (Fachbereich: 61 Stadtplanung) Datum: 01.04.2004/1 u