DER RATHAUSVORPLATZ (Konrad-Adenauer-Platz) soll bebaut werden. PLANUNGSAUSSCHUSS 11.12.2003 - Wortbeitrag der BfGT Die Bürger liefen Sturm gegen die „Zubetonierung“ des Kolbeplatzes und auch der Berliner Platz findet bis heute nicht die Zustimmung der Gütersloher, die einem Platz im Herzen unserer Stadt eigentlich verdient hätte. In der Innenstadt stehen viele Ladenlokale leer, nichts bewegt sich, außer dass mit Aktionen wie z.B. das Verhängen von Schaufenstern, auf diese Missstände hingewiesen wird. Reichen diese Leerstände nicht aus? Die Prognosen sprechen eine deutliche Sprache. Soll durch eine weitere Fehlplanung eine weitere „Geschäfts-Ruine“ entstehen? Fitness-Center und Sportmarkt? Gerade diese beiden Branchen kämpfen ums Überleben. Verzeichnen die Fitness-Center 2stellige Umsatzeinbrüche, musste vor gut einem Jahr das Traditionssportgeschäft Schöppner schließen. Welcher Investor bindet sich langfristig an Branchen, die derartige Einbrüche zu verzeichnen haben. Welcher Investor verzichtet zudem freiwillig auf Verkaufsflächen (1.500qm waren angedacht – jetzt sollen es nur noch knapp 700 sein)? Die Investitionen sind im Vorfeld kalkuliert worden, die Rendite muss stimmen, sonst findet man niemanden, der in diesen Fonds einzahlt. Bereits im Investorenfindungsverfahren ist protokolliert, dass die Kalkulation zur Tiefgarage kritisch hinterfragt und auch überarbeitet werden muss. Frage: aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, dass der Investor aufgrund der entsprechenden Auflagen, Änderungen und auch Bedenken nachdenkt, aus dem Projekt auszusteigen, zumal seine ursprünglichen Renditevorstellungen bzw. Berechnungen nicht mehr aufrecht erhalten werden können. Gibt es möglicherweise bereits andere Überlegungen, die speziell die Obergeschosse betreffen und einem Investor durch langfristige und abgesicherte Mietverträge die Sicherheit geben, die mit Fitness- und Wellnesspartnern wahrscheinlich nicht gewährleistet wäre? Verweis auf Arbeitspapier FB Stadtplanung vom 25.03.2001 in Zusammenhang mit dem Bau eines Büro- und Geschäftshauses auf dem Konrad-Adenauer-Platz. "Ein privat finanziertes und errichtetes Büro- und Geschäftshaus auf dem Konrad-Adenauer-Platz würde neben der schnellen Realisierbarkeit auch politisch eher deckungsfähig werden als eine eigene bauliche Lösung. Darüber hinaus sind in die Akzeptanzbeschaffung auch die mittelbaren Effekte für die regionale Bau- und Handwerkerschaft zu berücksichtigen. Darüber hinaus lässt diese Vorgehensweise den auch politisch häufig geäußerten Nachweis zu, dass die Verwaltung bereit und in der Lage ist, neue und zeitgemäße Lösungen in enger Kooperationen mit der privaten Wirtschaft mit für beide Seiten positiven Effekten in das Verwaltungshandeln zu übernehmen." Der Parkplatz gehört zu den bestbesuchten in Gütersloh. Lehnte der Baudezernent Löhr bei den Planungen zum Theaterneubau konsequent eine Tiefgarage ab, ist sein Sinnungswandel beim Rathausvorplatz nicht nachzuvollziehen. Tiefgaragen, die um 21.00 Uhr schließen, sind weder bei den Kurzzeitparkern beliebt, noch bieten sie den Parkplatzsuchenden Ersatz für die Möglichkeit die Innenstadt auch nach 21.00 Uhr zu besuchen. Der oberirdische Parkplatz ist teilweise bis Mitternacht gut ausgelastet. Sollen die wenigen Besucher, die zu später Stunde das gastronomische Angebot der City nutzen, auch noch ausgesperrt werden? Fragen über Fragen – und bevor diese nicht beantwortet werden, darf es auch keine Bebauung geben. Erst Recht nicht gegen den Willen der Bürgerschaft. Wir wollen im Vorfeld mitbestimmen und deshalb sollten Verwaltung und Politik die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. |