DER RATHAUSVORPLATZ (Konrad-Adenauer-Platz) soll bebaut werden.

GEPLANTES BÜRGERBEGEHREN gegen Verkauf und Bebauung des Rathausvorplatzes

Planungsausschuss 11.12.2003 - Verwaltungsvorlage 00428/2003

GJL FREIE ARCHITEKTEN BDA

KARLSTRASSE 13 -76137 KARLSRUHE-TEL 0721-98179-0 FAX-30
GRUBE JAKEL LÖFFLER
ISSELHORSTER STR. 214-33335 GÜTERSLOH-TEL 17 70 53 FAX 17 34 27

Stadt Gütersloh

Fachbereich Stadtplanung
Herrn DiplAng. Michael Zirbel
Berliner Straße 70

33330 Gütersloh

03-48, Konrad-Adenauer-Platz, Gütersloh - Antrag auf VHB-B-plan

Sehr geehrter Herr Zirbel,

in der Anlage erhalten Sie in dreifacher Fertigung unseren Antrag auf vorhaben bezogenen Bebauungsplan zum Wohn- und Geschäftshaus Konrad Adenauer Platz. Wir haben diesem Antrag folgende Unterlagen beigefügt:

1. Formloser Antrag mit Erläuterungen
2. Stellplatznachweis
3. Lageplan
4. Darstellung Baufenster
5. Perspektiven, bezogen auf die jetzige Planung
6. Geschoße TG und EG
4. Schnitte
8. Ansichten
9. Perspektiven Wettbewerb zur Gegenüberstellung

Für weitere Rückfragen und Erläuterungen stehe jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

GJL Architekten BDA

Andreas Grube

Kopie: Bauherr MFG AG

24.11.2003/ag


Antrag auf Vorhaben bezogenen Bebauungsplan Konrad Adenauer Platz, Gütersloh

Bauvorhaben: Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mit zweigeschossiger Tiefgarage Konrad Adenauer Platz, 33330 Gütersloh

Bauherr: MFG AG, Vertr. d. Herrn W. Fettig. Kleinoberfeld 5, 76135 Karlsruhe

ERLÄUTERUNGEN:

Hiermit stellen wir den Antrag auf die Erstellung eines Vorhaben bezogenen Bebauungsplan zum Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses mit zweigeschossiger Tiefgarage auf dem Konrad Adenauer Platz in Gütersloh.

Städtebau:

Das neue Wohn- und Geschäftshaus schafft durch seine Lage zwei klare Stadträume: Den Straßen und Einkaufsraum der nördlichen Berliner Straße und den Platzraum Konrad Adenauer Platz.

Die in Gütersloh typischen städtebaulichen Elemente werden mit dem Bauvorhaben aufgenommen und fortgeführt. Die "Possage" als Verbindung durch das Gebäude und die "Querung" als Verbindung um das Gebäudeensemble. Die Passage wird in verschiedenen Verbindungen durch das neue Gebäude interpretiert. Die Querung in Form der Rathausvorfahrt und der Platzsituation zwischen Sparkasse und dem Gebäudekopf. Die von uns geplante "Stadtloggia" zwischen Sparkasse und geplantem Wohn? und Geschäftshaus ist in den weiteren Planung nicht weiterentwickelt worden und kein Bestandteil unseres Antrags. Durch den Entfall der Stadtloggio öffnet sich der Konrad-Adenauer-Platz zur Strenger Straße. Im Zuge der weiteren Planung haben wir den Neubaukörper weiter auf den Konrad-Adenauer-Platz entwickelt. Der Abstand zur Nachbarbebauung, insbesondere zum Cafe Fritzenkötter ist dadurch deutlich vergrößert worden. Der städtebauliche Raum gewinnt weitere an Großzügigkeit.

Nutzungen:

Das viergeschossige Gebäude hat unterschiedliche Nutzungen. Diese sind im einzelnen:

Erdgeschoss: Einzelhandel Sportshop oder ökologische Lebensmittelbranche,

1. + 2. Obergeschoss: Fitnessstudio / Wellness (über zwei Geschosse)

3. Obergeschoss: Wohnungen (z.Zt. 7 Wohneinheiten )

1. Ebene Tiefgarage: Stellplätze und Lager / Kellerräume

2. Ebene Tiefgarage: Stellplätze

Erläuterungen zu den Nutzungen:

Die Nutzung im Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen. In der weitergeführten Planung ist das Cafe am Ende des Gebäudes entfallen und dient der Einzelhandelsnutzung.

Die Nutzung in den zwei Obergeschossen dient als Fitnessstudio. Die zwei Geschosse werden intern miteinander verbunden und stellen in der Nutzung eine Einheit dar. Die Öffnungszeiten sind bis ca. 22.00 Uhr geplant. Dadurch gewinnt die Innenstadt Attraktivität und erfährt eine zusätzliche Belebung. Gleiches gilt auch für die Tiefgarage, da der Betreiber laut Aussagen mit ca. 40.000 Autodurchsätzen im Jahr plant.

Das dritte Obergeschoss nimmt die geplanten Wohneinheiten auf. Einerseits ist das die konsequente Fortführung der Berliner Straße, andererseits ist ein gesunder Nutzungsquerschnitt für das Gebäude gegeben.

Die Tiefgarage ist entgegen dem Wettbewerbsentwurf weiterentwickelt worden. Insbesondere sind die Ebenen untereinander durch die Splitt-Level-Lösung miteinander visuell verbunden. Das heißt durch diese Planung ist eine wesentliche Vorraussetzung zu einer offenen und freundlichen Tiefgarage geschaffen worden. Durch ein spezielles Farb- und Lichtkonzept wird die Tiefgarage sehr modern und angenehm für den Nutzer erlebbar sein. Die Stellplatzausrichtung wird im Zuge der weiteren Detaillierung und Stützengestellung als Schrägparker geplant werden. Ebenso ist eine mögliche fußläufige Anbindung an das Rathaus und die Sparkasse im Zuge der weiteren Detailplanung möglich.

Fassade und Material:

Grundsätzlich ist das Gebäude gegenüber dem Wettbewerbsentwurf weiterentwickelt worden. Die Prämisse war die Beibehaltung der Gebäudeproportionen. Wir haben das gegliederte Doch beibehalten, da es deutlich die Parzellenbebauung in der Nachbarschaft aufnimmt. Das Erdgeschoss wird großflächig verglast. Dadurch bietet es vielfältige Ein? und Durchblicke. Durch einen Materialversprung wird es vom OG abgesetzt. Die Gütersloh typischen Erker werden als Motiv durch moderne Schaukästen gestaltet und interpretiert. Die rote Farbe der Verblendung, die durch das Preisgericht kritisch gesehen worden ist, haben wir hin zu einer helleren Materialität entwickelt. Das endgültige Fassadenmaterial wird im Rahmen der weiteren Planung festgelegt werden, wird aber auf jeden Fall in Form einer hochwertig gestalteten vorgehängten Materialität stadtraumverträglich von uns entwickelt.

Zur Strengerstraße springt die Fassade zurück, so dass zwei wesentliche Punkte Berücksichtigung finden. Zum einen nimmt die Fassade dadurch das Motiv der Arkaden vom Cafe Fritzenkötter auf. Zum anderen ist dadurch der visuell wahrnehmbare Abstand des neuen Baukörpers zur Nachbarbebauung noch größer und wird deutlich spürbar. Die offen gestaltete Ostfassade bringt die Lebendigkeit des Gebäudeinneren auf den Konrad Adenauer Platz. Die Menschen auf dem Platz spiegeln sich in der offenen Fassade.

Gütersloh, 24.11.2003

GJL Architekten

Dipl.Ing. freier Architekt BDA

Andreas Grube

Bauherr
MFG AG
Wolfgang Fettig