DER RATHAUSVORPLATZ (Konrad-Adenauer-Platz) soll bebaut werden.

Offener Brief der IG-RATHAUSVORPLATZ an Bürgermeisterin Maria Unger zum Workshop Konrad-Adenauer-Platz

Sehr geehrte Frau Unger,

Die Interessengemeinschaft Konrad-Adenauer-Platz hat das Meinungsbild und das Ergebnis des Workshops erörtert und analysiert. Grundsätzlich halten wir diesen Weg einer offenen Bürgerbeteiligung für gut und richtig und wir begrüßen es, dass Sie dieses Forum einberufen haben.

Mit dem Ergebnis sind wir allerdings nicht einverstanden, weil es, nach unserem Eindruck, die Meinung der beteiligten Bürger nicht korrekt wieder spiegelt. Nach unseren Informationen gab es unter den anwesenden Bürgern eine eindeutige Ablehnung einer Bebauung des K.-A.-Platzes, bis hin zum Erhalt eines ebenerdigen Parkplatzes. Auch die Interessengemeinschaft Konrad-Adenauer -Platz lehnt einen Neubau an dieser Stelle ab.

Unter den 40 Personen waren etwa zu einem Drittel Mitglieder des Rates anwesend. Einige dieser Damen und Herren haben sich, mit ihrer bekannten Meinung pro Bebauung, sehr engagiert in die Arbeitsgruppen eingebracht und damit das Meinungsbild der Arbeitsgruppen beeinflusst und die Aussagen der Bürger verfälscht. Wenn dieser Workshop wirklich eine offene Bürgerbeteiligung sein und ein Meinungsbild der teilnehmenden Bürger zum Ergebnis haben sollte, hätten die Ratsmitglieder allenfalls als Beobachter, besser gar nicht anwesend sein dürfen. Für die Damen und Herren aus der Verwaltung schlossen die „Spielregeln“ die aktive Teilnahme an dem Workshop aus. Diese Regelung hätte auch für die Damen und Herren des Rates gelten müssen.

Die Ratsmitglieder können in den Ausschüssen und in den Ratssitzungen ihre Meinungen einbringen und Entscheidungen treffen. Diese Möglichkeit haben die Bürger leider nicht. Deshalb war dieser Workshop nicht das angekündigte, ergebnisoffene Forum für die Bürger und das Ergebnis zeigt, durch die Einflussnahme der Politik, nicht das wirkliche Meinungsbild. Bedauerlich ist auch, dass diese Veranstaltung nicht verloren gegangenes Vertrauen wieder aufbauen konnte.

Für die I.G. Konrad-Adenauer-Platz

Bernhard Bücker, Eduard Falkenreck, Hans Flöttmann, Christoph Fritzenkötter, Wolfgang Keisinger

Gütersloh, 30. Januar 2004