THEATERSPIELSTÄTTE TEIL III - KULTURAUSSCHUSS

Zum Tagesordnungspunkt

  • MACHBARKEITSSTUDIE THEATER

in der Kulturausschusssitzung am 04. Mai 2006 beantragt die BfGT Fraktion:

  • Der Zeitplan der Verwaltung wird aufgehoben. Der Vorschlag, die geplante "Grund-satzentscheidung bis zum 21.06.2006" zu treffen, wird zurückgezogen, um der Bürger-schaft sowie allen Beteiligten mehr Zeit für eine sorgfältige Auseinandersetzung und objektive Prüfung der Vorschläge zu gewähren.
  • Im Interesse einer „Gütersloher Lösung“ wird die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit den Gütersloher Architekten Beckmann + Schröder zu führen, um die von beiden Büros eingereichten Vorschläge neutral und unabhängig zu erörtern. Vertretern der Fraktionen sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, an dem Gespräch teilzunehmen.

Begründung:

Bei einem Projekt dieser Größenordnung, über dass zudem mit größter Sensibilität beraten und auch entschieden werden sollte, ist es erforderlich, die Bürger umfassender als je zuvor über sämtliche Einzelheiten offen und ehrlich zu informieren. Daten, Zahlen, Fakten und Hintergrundinformationen sind für den Bürger wichtiger als bildliche Darstellungen von Gebäuden oder „philosophische“ Abhandlungen, die der breiten Öffentlichkeit darstellen sollen, dass unsere Stadt ohne den Theaterbau in einen „kulturellen Tiefschlaf“ verfallen würde. In sorgfältig vorbereiteten Bürgerversammlungen sollten sich die Verantwortlichen den Fragen stellen und Auskunft erteilen, um die Bürgerschaft auch tatsächlich in die Planungen einzubeziehen.

Bisher sind keine Termine der seitens der Bürgermeisterin angekündigten Veranstaltungen bekannt. Das Ziel Maria Ungers, eine Grundsatzentscheidung noch vor der Sommerpause herbeizuführen, hält die BfGT -Fraktion weder für realistisch noch umsetzbar.

Im Mai verbleiben nur drei Wochen, wobei man z. B. das „lange Wochenende“ in der  21. KW berück-sichtigen sollte. Auch das Pfingstwochenende Anfang Juni sowie die am  9. Juni beginnende Fußball-weltmeisterschaft wird viele Bürger davon abhalten, sich intensiv mit dem Thema Theaterspielstätte auseinanderzusetzen zu können.

Eine Entscheidung dieser Tragweite und Bedeutung für die Stadt Gütersloh bedarf einer intensiven Erörterung aller Beteiligten, in denen die unterschiedlichen Meinungen zusammengetragen und Pro und Kontras sorgfältig abzuwägen sind.

Der von der Verwaltung vorgeschlagene Zeitplan lässt für diese Art von Informationsveranstaltungen und Diskussionen keinen ausreichenden Spielraum erkennen.

Die im Befangenheitsantrag der BfGT-Fraktion zur Machbarkeitsstudie angeführten Bedenken in Bezug auf eine unparteiische Ausübung der Prüfung, konnte die Verwaltung nicht widerlegen. Das Büro Beneke, Daberto BDP München GmbH, brachte einen eigenen Entwurf ein, der zusammen mit der „kleinen Friedrich-Lösung“ als Empfehlung dem Ausschuss vorgestellt wurde. Alle übrigen Varianten sollten aufgrund der vom Münchener Büro angeführten Gründe nicht weiter verfolgt werden.

Durch das Ergebnis der Studie sieht die BfGT -Fraktion ihre Bedenken bekräftigt, dass eine neutrale und unabhängige Beurteilung aller Varianten aufgrund einer persönlichen Motiv- oder Sachlage nicht gegeben war.

Zudem sei anzumerken, dass das Büro Oehme + Partner, zuständig für die Kostenprüfung, bereits für die „große Friedrich-Lösung“ beauftragt bzw. zuständig war.

Die Gespräche mit den Gütersloher Architekten sind unter dem Aspekt aufzunehmen, dass weder Herrn Beckmann noch Herrn Schröder die Verwaltungsvorgaben bekannt gewesen sein sollen, die dem Büro Friedrich und dem Büro Daberto zur weiteren Ausarbeitung bzw. Erstellung einer Studie über-mittelt wurden. Inwieweit die Verwaltung im Vorfeld der Studie überhaupt bzw. in welchem Umfang mit den Gütersloher Architekten Kontakt aufgenommen hat, werden die Antworten auf die getrennt ein-gereichten Fragen ergeben.

Die Bürgermeisterin als auch der zuständige Dezernent, Herr Kimpel, heben immer wieder das „bürgerschaftliche Engagement“ in unserer Stadt hervor. Im Gegensatz zu den Büros Friedrich und Daberto haben die beiden Gütersloher Architekten und Bürger Beckmann und Schröder, ihre Entwürfe und Ausarbeitungen unentgeltlich, ohne Honoraransprüche und Forderungen, der Stadt Gütersloh zur Verfügung gestellt. Wenn bürgerschaftliches Engagement in unserer Stadt gewünscht und sogar gefordert wird, sollte man diejenigen nicht enttäuschen und verärgern, die sich nicht im eigenen Interesse, sondern im Interesse der Allgemeinheit mit Rat und Tat einbringen und zur Verfügung stellen.

Um eine „Gütersloher Lösung“ unter breiter Zustimmung von Politik und Bürgerschaft anzustreben , wären Gespräche mit den Herren Beckmann und Schröder möglicherweise ein erster Schritt in die richtige Richtung.

BfGT Ratsfraktion

nobby morkes

(Fraktionsvorsitzender)

01. Mai 2006